Zum Vorrundenabschluss gelang dem SV Sumiswald nach zuletzt vier sieglosen Partien wieder einmal ein Vollerfolg. Gegen den aufsässigen Aufsteiger FC Herzogenbuchsee war dies vor allem einer starken Reaktion in der zweiten Halbzeit zu verdanken.
Trainer Erwin Aeschlimann musste bis zum 11. Spieltag warten, bis er zum ersten Mal aus dem Vollen schöpfen konnte. Entsprechend zuversichtlich ging man gegen die zweite Mannschaft des FC Herzogenbuchsee in diese Partie. Von den starken Leistungen in den vergangenen Wochen war zu Beginn jedoch wenig zu sehen. Der SVS wusste mit dem Ballbesitz, der einem der Gegner zugestand, verblüffend wenig anzufangen. Nebst dem gutstehenden Gegner hatte das Heimteam auch mit dem tiefen, schwer bespielbaren Rasen zu kämpfen. Und nachdem man anfangs gefühlt noch etwas mehr vom Spiel hatte, übergab Sumiswald das Szepter mehr und mehr den Oberaargauern. Nach 36 Minuten konnten die Gäste, zum Zeitpunkt nicht unverdient in Führung gehen. Zwei perfekt getimte Bälle, erst ein Diagonalball auf die rechte Seite, dann die Flanke in die Mitte, führten dazu, dass der Stürmer frei vor Ramon Ruch einköpfen konnte. Der SVS konnte auch nach dem Gegentreffer vorerst nicht reagieren. Kurz vor der Pause kam Buchsi nach einem von vielen Ballverlusten nochmals zu einer Topchance, der Ball landete knapp neben dem Tor.
So nicht
Mit dem Rückstand zur Pause war Sumiswald in der virtuellen Tabelle hinter den FC Herzogenbuchsee abgerutscht. Trainer Aeschlimann war erzürnt ob der erschreckenden Leistung seiner Mannschaft, entsprechend fiel auch seine Kabinenansprache aus. Den Spielern war klar: es bleiben 45 Minuten, um den Spiess umzudrehen und einer sehr ungemütlichen Tabellenposition zur Saisonhälfte aus dem Weg zu gehen.
Reaktion folgt sogleich
Mit einer komplett anderen Körpersprache kamen die Hausherren aus der Garderobe. Sofort wurde das Spieldiktat übernommen. Nach zwei gespielten Minuten kam der SVS zu einem Eckball, welcher Martin Siegenthaler direkt (wohl noch leicht abgefälscht) ins Netz zum Ausgleich zirkelte. Es war nun ein anderes Spiel als in Halbzeit eins. Es dauerte nicht lange, bis die Partie komplett gedreht war. Der wirblige Nino Aeschlimann konnte im Strafraum nicht vom Spielgerät getrennt werden und bediente den besser positionierten Siegenthaler, welcher abgebrüht zum zweiten Mal an diesem Nachmittag traf. In der Folge glich sich das Spiel wieder etwas aus. Sumiswald, manchmal mit etwas hektischer Verteidigungsarbeit, kam nach 69 Minuten und einem Geniestreich zum dritten Tor. Stefan Fankhauser fasste sich bei einem Freistoss aus halblinker Position ein Herz und bezwang den gegnerischen Torwart mit einem sogenannten «Briefkästeler». Buchsi gab sich in der Folge nicht geschlagen und drückte vehement auf den Anschlusstreffer. Kurz vor Schluss kam eindrücklich zum Vorschein, weshalb die beiden Teams die zweit- und drittschlechteste Torproduktion der Ligagruppe vorweisen. Erst haute Buchsi einen eigentlich perfekt getretenen Freistoss ans Lattenkreuz und hatte auch im Nachsetzen kein Glück. Im direkten Gegenstoss wurde Aeschlimann lanciert, welcher die Kugel über den heraustürmenden Torwart lupfte und ebenfalls am Querbalken hängen blieb, den folgenden Abpraller setze Milab Yonathan aus kurzer Distanz über das Tor. Wenig später beendete der Unparteiische die Partie und somit die Vorrunde für die beiden Mannschaften.
Nach halber Saison auf Tabellenplatz 8
Die erste Mannschaft des SVS findet sich nach der Hälfte der Spiele auf dem achten Tabellenrang wieder. Mit 15 erzielten Punkten erlebte man Hochs und Tiefs in der Meisterschaft. Im Vergleich zur Vorsaison scheint es so, als seien die Teams in der Gruppe noch näher zusammengerückt, nach dem Motto «Jeder kann jeden schlagen». Für Spannung im Frühling ist gesorgt. Die erste Mannschaft bedankt sich für die, einmal mehr, tolle Unterstützung und wünscht eine erholsame Winterzeit!
Adrian Nyffenegger,