Beim Tabellenschlusslicht in Trubschachen wurde von vielen Seiten ein deutlicher Erfolg des SV Sumiswald erwartet. Lange sah es jedoch «nur» nach einem verknorzten Sieg aus, bis Samuel Reist in den letzten 10 Minuten seinen grossen Auftritt hatte.
Nach einer Viertelstunde rieben sich die Zuschauer auf dem Fussballplatz Hasenlehn in Trubschachen verwundert die Augen. Der Aussenseiter ging nach einem Abstimmungsfehler in der Sumiswalder Verteidigung in Führung. Mit dem 1:0 waren die Sumiswalder noch gut bedient, bereits nach wenigen Sekunden landete ein Kopfball des Gegners am Lattenkreuz. Die Gäste wirkten nach dem knappen Sieg in der Vorwoche gegen Roggwil verunsichert. Sumiswald hatte gefühlt 80 Prozent Ballbesitz, vermochte aber mit dem Ball vorerst nichts Zählbares anzufangen. Da aus dem Spiel noch keine Tore gelingen wollten, wich der SVS in der ersten Halbzeit auf die Standardsituationen zurück. Nach 20 Minuten konnte Andreas Gasser die Partie nach einem starken Freistoss von Lukas Siegenthaler ausgleichen. Auch der Führungstreffer für Sumiswald viel nach einem Freistoss. Der Ex-«Schächeler» Konrad Schlüchter nickte eine perfekte Hereingabe aus dem Halbfeld von Stefan Fankhauser in die weite Ecke ein. Trotz der Führung stellte Coach Erwin Aeschlimann in der Halbzeit klar, dass man mit dem Gezeigten nicht zufrieden sein durfte.
Die Samuel-Reist-Show als Schlussbouquet
Nach der Pause dauerte es nur wenige Sekunden, bis der Ball den Weg ins Tor fand. Der frisch eingewechselte Lukas Müller fing einen Pass der Trubschacher ab und erzielte mit einem satten Schuss 3:1. Wer jetzt eine Torflut des SVS erwartete musste sich noch etwas gedulden. Trotz der klar vorhandenen Dominanz der Gäste hielt Trubschachen über weite Strecken überraschend gut mit. Nach einer guten Stunde scheiterte der gegnerische Stürmer allein vor dem stets hellwachen Torhüter Ramon Ruch. Die letzten Zweifel an einem Sieg begrub Martin Siegenthaler nach 75 Minuten und dem vierten Sumiswalder Treffer. Mit diesem Tor war der Widerstand des Gegners gebrochen. Kurze Zeit später war es wiederum Martin Siegenthaler, der nach einer schönen Einzelleistung Nino Aeschlimann bediente. Nun kam der Auftritt von Samuel Reist. Dem 31-Jährigen gelang das Kunststück, in unter zehn Minuten sagenhafte vier Treffer zu erzielen. Beim ersten Treffer war noch etwas Glück mit dabei. Doch danach gelang dem Wäseler alles. Sogar als Kopfballmonster zeichnete er sich aus, als er eine perfekte Flanke von Lukas Müller sehenswert über seine Haarpracht gleiten liess. Nach seinem vierten Treffer kam bei Fussballromantikern bereits der Gedanke auf, dass Reist den Rekord des legendären Lewandowski-Fünferpacks in unter zehn Minuten brechen könnte. Doch der Schiedsrichter verhinderte dies und pfiff die Partie ab.
Heimspiel gegen Burgdorf
Mit Jonas Meer gab gegen Trubschachen ein weiterer Junior sein Pflichtspieldebut. Der B-Junior hatte einen starken Einstand und konnte sich beim siebten Treffer gar einen Assistpunkt gutschreiben lassen! Nächsten Samstag sollen die nächsten drei Punkte her. Die erste Mannschaft trifft um 17 Uhr zu Hause auf den SC Burgdorf.